2015/02/01

Kunstmesse Frankfurt...

Ganz hinten in der Halle 1.2 hatte sich die größte, schönste und sicherlich am wenigsten erreichbare Arbeit versteckt: ein Werk von Anselm Reyle, mitgebracht von der Münchner Galerie Kronsbein. Ansonsten gab es ein Bild von Daniel Richter, gefangen in einem wahnsinnig hässlichen Rahmen, die Life-Ball-Skandal-Plakate von David Lachapelle, viel asiatische Kunst und vor allem reichlich Vertreter des Sekundärmarktes. Die erste Kunstmesse Frankfurt war überschaubar, etwas unkoordiniert und wurde von den deutschen Galerien ganz augenscheinlich weitgehend ignoriert, von den internationalen Namen ganz zu schweigen. 
Schade eigentlich, schließlich ist das Rhein-Main-Gebiet nicht gerade die ärmste Gegend Deutschlands und die Örtchen im Dreieck Frankfurt, Wiesbaden und Mainz können durchaus mit dem ein oder anderen Sammlerhaushalt aufwarten. Doch Köln ist nicht weit, Basel ebensowenig, und Karlsruhe gewinnt auch immer mehr an Bedeutung. Braucht es da überhaupt eine weitere Messe für Kunst?
"Das wichtigste an der Messe ist, dass sie stattfindet.", so Jean-Christoph Ammann, eines der Mitglieder des prominent besetzten Messe-Beirates. Und eigentlich ist es eine Pflicht für das ansässigen, kunstinteressierten Publikum nun die Messe zu besuchen. Zeitverschwendung ist es keine, eher eine Möglichkeit den Kunststandort Frankfurt zu stärken. Auch wenn bislang von einem wirklichen Messekonzept noch gar keine Rede sein kann, bestehen Möglichkeiten zur Entwicklung einer eigenen Identität.
Der Kunsthandel erkannte bereits Chancen und nutzte die Messe als Plattform um Werke zu zeigen und Objekte zu präsentieren. Wer eine Botero-Plastik suchte, wurde genauso fündig wie Liebhaber von Goya-Grafiken, und die obligatorischen Warhols waren natürlich auch dabei. Selbst Oldtimern, historischen Möbeln und Kunsthandwerk wurde Raum gegeben. Für das nächste Jahr wünsche ich mir dann noch ein bisschen mehr junge Kunst, aufregendes Zeitgenössisches....