2015/01/20

Gucci...

Angenommen Frida Giannini wäre nun nicht schon letzte Woche bei Gucci ausgestiegen, sondern wie ürsprünglich geplant erst nach der Modenschau für die Damenkollektion, wie hätte wohl die Kollektion ausgesehen, die gestern in Mailand auf den Laufsteg gebracht wurde? Egal, Frida ist weg und innerhalb von nur fünf Tagen (Gern erwähnt in allen Kollektionsbesprechungen und vielleicht als ein entschuldigendes Argument zu werten!?) hat der noch nicht ganz designierte Nachfolger Alessandro Michele eine Kollektion auf die Beine gestellt, die zumindest das bisherige Gucci-Bild über den Haufen zu werfen vermag: Sluppenblusen, Tapetenmuster aus den 1970-ern und kecke Baskenmützen sind kaum noch mit der bisherigen Glamrockallure in Einklang zu bringen, für die Gucci unter Giannini's Agide stand. 
Keine Gedanken scheint man sich darüber gemacht zu haben ob es der Kundschaft gefallen wird, was ihr da vorgesetzt wird. Männerbilder gilt es zu überdenken, wenn man als ganzer Kerl im Spitzenlaibchen seinen Mann stehen muss. Will!? Man muss sich seiner selbst schon bewußt sein und durchaus auch stoisch genug durchs Leben gehen, um die, diese Looks kaum verstehende, Realwelt im richtigen Moment ausblenden zu können.
Aber ich wollte ja nur noch über Mode schreiben, wenn diese nicht einfach nur Kleidung ist. Das neue Gucci, egal wieviele Saisons die Marke diesen Weg wirklich einzuschlagen bereit ist, ist so gestrickt und zusammengefügt, dass aus den bekannten Versatzstücken (Leder, Loafer, Horsebit, etc....) ein Look entsteht, die nicht wieder nur den bekannten JetSetGlamour rund um Alain Delon aufwärmt. Stattdessen kommt eine Happie-Allure zum tragen, die das Label durchaus gut in die Leitbilder anderer Marken einreihen kann und obwohl ersteinmal Saint Laurent'sche Ideen und Prada'sche Motive adaptiert werden, einen Weg in die Zukunft bereiten kann. 
Gucci beweißt endlich mal wieder Mut, statt immer nur mit angezogener Handbremse das Archiv aufzubereiten. 
Tschüß Frida! Hallo Alessandro!

Nachtrag 21.01.: Alessandro Michele wurde nun offiziell als Creative Director bestättigt, alle freuen sich nun riesig bei Gucci und bei Kering...

Bildquelle: Style.com