2014/02/20

Horizont Jawlensky Im Museum Wiesbaden...


Alexej von Jawlensky habe ich als Maler erst in Wiesbaden kennengelernt. Seine Serie abstrakter Köpfe, die durchaus als expressionistische Ikonen gelten können, blieben mir bei meinem ersten Besuch im hiesigen Museum in Erinnerung. Nun widmet das Museum dem aus Russland stammenden und 1941 in Wiesbaden verstorbenen und auf dem hiesigen russisch-orthodoxen Friedhof begraben eine Ausstellung, die sein Werk in die Kunstgeschichte einordnet. Neben Weggefährten wie Marianne von Werefkin, Wassily Kandinsky und seinem Lehrer Ilja Repin sind auch Werke von Vincent van Gogh, Paul Cézannes, Edvard Munch und vielen anderen Künstlern zu sehen.
Horizont Jawlensky zeigt auf, wie die künstlerische Entwicklung geprägt wird durch Weggefährten, Freunde und Vorbilder. Aber es ist auch zu sehen, wie sich der Künstler eben aus genau jenen Fängen wieder befreien muss, um den eigene Stil weiterzuentwickeln. Der 15 Räume umfassende Rundgang ist nach Themen und künstlerischen Etappen gegliedert. Es geht über München und den Blauen Reiter weiter zum pointillistischen Stil Seurat's und Signac's bis hin zu kubistischer Lichtmalerei, wie sie in den Bildern Robert Delaunays zu finden ist. 
Die Vielschichtigkeit in der Arbeit findet sich bei wenigen Künstlern, meist bleiben sie einem Stil und einem Ausdruck treu, sind Impressionisten, Expressionisten, Kubisten. Von Jawlensky war alles, teils gleichzeitig oder auch nacheinander. Es ist schwer ihn einzuordnen, oder auch nur festzustellen ob er nur Impulse aufnahm oder selbst welche setzte. Kunstgeschichte hat er erst mit seinen Serien geschrieben, zu denen auch jene abstrakten Köpfe gehören und die nun in der Ausstellung gar nicht zu sehen sind. Vielleicht weil es dafür dann keine Referenzen mehr gibt und eben kein anderer Künstler etwas ähnliches gemacht hat. 
Zu sehen ist Horizont Jawlensky noch bis zum 01. Juni 2014 im Museum Wiesbaden 


Alexey von Jawlensky, Hyazinthe länglich
Leo Putz, Bildnis Gusti Bennat II
Franz von Lenbach, Bildnis Marion
Gabriele Münter, Promenade
Ferdinand Hodler, Frauenbildnis
Marianne von Werefkin, Badehaus
Robert Delaunay, Die Fenster über der Stadt