2013/03/19

Verliebt, Verlobt...


Ereignisreich waren die vergangenen Tage in Berlin. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit einem Ring am Finger nach Wiesbaden zurückkehren würde. Und doch ist es so. Am Freitag gegen siebzehn Uhr, in Zimmer 212 des Savoy Hotel wurde mir in aller Form und tatsächlich mit allem was dazu gehört ein Antrag gemacht, den ich ohne den geringsten Zweifel und doch durch eine mittelgroße Verwirrtheit bedingt erst nach ein paar Minuten zu bejahen in der Lage war. 
Auch der weitere Verlauf des Abends war überraschend. Es war geplant nett Essen zu gehen, im Lieblings-Lokal am Lieblingsplatz mal wieder gut gemachtes Essen serviert zu bekommen. Doch stattdessen wartete schon ein Teil unserer Freunde um mit uns anzustoßen. Sie waren natürlich eingeweiht und ich noch mehr überrascht. Der Abend war unglaublich schön und wird mir immer in Erinnerung bleiben. So ging dann das Wochenende auch weiter. Wir waren viel unterwegs, haben die Läden durchstöbert und uns zwischendurch immer wieder mit Freunden getroffen. 
Heute dann ging es erstmal zurück nach Wiesbaden, allerdings erstmal nur für mich. Michael ist noch bis Ende der Woche dort, dann ist sein Projekt erstmal abgeschlossen. Auch als wir uns vor einem Jahr kennenlernten war er eines Projektes wegen für sechs Wochen in Berlin. Wir verbrachten dann fünf Wochen miteinander ohne jedoch zu wissen ob wir uns danach wieder sehen werden, schließlich ist es eine mittelgroße Distanz zwischen Köln/Wiesbaden und Berlin. Doch irgendwie war es recht einfach und Michael hat regelmässig die sechs Stunden Fahrt auf sich genommen. Im Herbst dann trafen wir die Entscheidung zusammenzuziehen, Berlin und Köln aufzugeben und zu schauen wie das Zusammenleben in Wiesbaden funktionieren würde.
Nun bin ich seit drei Monaten hier, ich habe schnell einen Job gefunden und die Wohnung ist mehr als bewohnenswert. Nur der Frühling wird noch erwartet, schließlich bietet die Umgebung viel reizvolles, was entdeckt werden will; die Räder warten darauf endlich mal wieder an die Luft zu kommen und am Rhein waren wir auch noch nicht. An Bekanntschaften hapert es noch etwas, aber auch das wird hoffentlich noch. 
Und jetzt geht es eh erstmal um uns beide. Auf Verlobung wird nun aber nicht gleich eine Hochzeit folgen, wir wollen uns eher für uns beide bekennen. Es geht um Verbundenheit und den Wunsch zusammen zu sein und für den anderen einzustehen. Es soll nicht die Adaption einer tradierten Vorstellung von Ehe sein, einzig und allein um die Liebe zwischen uns geht es. Und die Ringe sind das nach aussen hin sichtbare Zeichen dafür.