2010/11/23

Back From Hell: H&M Diesmal Beschaulich...


Weiß der Teufel warum ich mich um sechs aus dem Bett gequält habe, gelohnt hat es sich jedenfalls nicht. Im Gegensatz zum Vorjahr gab es weder schubsende Menschenmengen noch keifende Weiber. Alles war sehr geordnet und schlichtweg langweilig anzuschauen. Nun kann es daran liegen, dass die Filiale auf der Friedrichstraße einfach doch der falsche Ort war? Gings am Ku'damm vielleicht mehr zur Sache? Nun ist es zu spät das herauszufinden und ich kann nur kurz die örtlichen Begebenheiten schildern.
Gegen 07:50 Uhr sah es vor H&M recht beschaulich aus, alle waren mit Bändchen versorgt und hatten brav die superschicken Stoffbeutel mit der lasch hängenden Pseudo-Lanvin-Stoffblume am Arm. Es waren die ersten zu ergatternden Trophäen. Und sicherlich werden auch die Bändchen brav aufgehoben, finden vielleicht sogar den Weg zu Ebay? Man weiß es nicht.



Ich entschied mich aber doch schnell noch die hundert Meter weiter zu gehen und zu schauen, was vor der Männerfiliale so geht. Fünf Minuten vor dem Showdown konnte man nur ein paar recht unscheinbare Jungs und einen 'Undercoverkunden' mit großer Sonnenbrille und Basecap sehen. Obwohl eben jene K-Celebrity sonst gerne sein Gesicht vor die Kamera hält, schien dies doch ein eher peinlicher Moment zu sein. (Nichtsdestotrotz fand auch er später ein schönes Leopardenshirt in blass lila und kann sich nun glücklich aufs Wochenende freuen.)
Als die Türen dann aufgingen, schienen die zahlreichen Verkäufer doch recht enttäuscht über den geringen Ansturm zu sein. Jeder Kunden hatte entspannt die Möglichkeit sein 'Traumteil' in der passenden Größe zu finden. Einiges blieb sogar gänzlich unbeachtet, unter anderem der Trenchcoat, der im Vorfeld das Must-Have zu sein schien. Sonnenbrillen und schrecklich glänzende Schuhe waren das woran das meiste Interesse bestand.


Ich war dann der erste der das Geschäft wieder verlies, ohne Tüte. Dafür warf mir der nette Security-Mann einen fragenden Blick entgegen. Nein, ich hatte nicht das Bedürfnis etwas zu kaufen.
Zwangsläufig kam ich auch nochmals bei den Damen vorbei, auch da hat sich die Schlange nicht wesentlich verändert. Ich reihte mich kurz ein, wollte mir selbst ein Bild von den Sachen machen. Dann reichte mir aber ein Blick ins Schaufenster und ich kam zu dem Schluß: offene Schnittkanten funktionieren nur bei guter Stoffqualität und im Schrägschnitt.


Gleich ist es neun, theoretisch wäre ich jetzt dran...

Kleiner Nachtrag: Mittlerweile ist es 17:00 Uhr und ich habe meine Kaffeepause damit verbracht, bei den schwedischen Freuden nach dem Rechten zu schauen. Wieder war ich erst bei den Damen und dann bei den Herren, nur Fotos habe ich keine mehr gemacht.
Wer jetzt noch schnell losrennt, findet bei den Damen noch einige Sachen (je zwei Tüllmonster in rot und grau, ein lila Seidenkleid mit Volants an den den Schultern, ein asymetrisches Kleid in dunkel, ein schwarze Kleid mit spacigen Ärmeln, drei Mäntel diverser Machart und ein paar Schuhe). Bei den Männern hingegen noch alles in allen Größen. Der Zauber ist übrigens dahin, den gabs wenn überhaupt nur heute morgen; wenn überhaupt. Die haben schon gewußt warum sie schon um acht aufmachen, die haben auf verschlafenen Fashion-Victims gebaut und teilweise auch richtig gelegen.